Tage der Offenenen Kirchen
Hermannstadt – 15.-17. September 2023
Die Kirchen werden von 10 bis 20 Uhr geöffnet sein.
Die Tage der Offenen Kirchen sollen es der breiten Öffentlichkeit ermöglichen, Gotteshäuser außerhalb der Gottesdienste zu besuchen, das architektonische Erbe und die Geschichte der religiösen Kultur der einzelnen Konfessionen, das aktuelle kulturelle Leben und sogar die Gemeinschaften dieser Konfessionen und ihre Persönlichkeiten zu entdecken.
Das Projekt Ars Sacra beabsichtigt, über die Sakralkultur Brücken zwischen den verschiedenen Konfessionen und ihren Gemeinschaften zu schlagen.
Während der drei Tage (von Freitag, dem 15. bis Sonntag, dem 17. September) werden alle in das Projekt einbezogenen Gotteshäuser von 10:00 bis 20:00 Uhr für Besucher geöffnet sein.
An diesen drei Tagen werden zu den genannten Zeiten Führungen durch Gemeindemitglieder oder Fachleute, Begegnungen mit den Pfarrern der jeweiligen Kirchen und verschiedene Kulturprogramme angeboten, von Ausstellungen zu sakralen Themen bis hin zu Vorträgen und Konzerten von Künstlern und Chören.
- Von der Besichtigung ausgenommen sind die Stunden/Tage während der Gottesdienste der einzelnen Konfessionen und während der kulturellen Veranstaltungen vor Ort.
Im ersten Projektjahr von Ars SACRA in Hermannstadt beteiligen sich folgende Gotteshäuser an dem Projekt:
- Johanniskirche – Str. Mitropoliei, Nr. 32
- Orthodoxe Metropolitankathedrale – Str. Mitropoliei, Nr. 31
- Reformierte (Calvinistische) Kirche – Str. Mitropoliei, Nr. 9
- Evangelische Stadtpfarrkirche A.B. (Bischofskirche) – Huetplatz
- Römisch-Katholische Stadtpfarrkirche „Heilige Dreifaltigkeit“ – Großer Ring, Nr. 3
- Spitalskirche (orthodox) – Str. Azilului, nr. 4
- Ursulinenkirche (griechisch-katholisch) – Str. Gen. Magheru, Nr. 38
- Franziskanerkirche – Str. Șelarilor, Nr. 12-14
- Große Synagoge – Str. Constituției, Nr. 19
Johanniskirche
Sibiu, str. Mitropoliei, nr. 32
Tel: 0269.206730; 0721.940345, E-mail: casa.teutsch@gmail.com, Web: www.teutsch.ro
Die Johanniskirche ist ein Gotteshaus der evangelisch-lutherischen Gemeinde Augsburgischen Bekenntnisses in Hermannstadt. Die ursprüngliche Stiftung aus dem Jahr 1827 galt einer Pfarrkirche für das gerade entstehende Josefstadt-Viertel. Die 1883 errichtete historistische Kirche war Teil des neuen evangelischen Waisenhauskomplexes, genannt Lutherhaus, heute Teutsch-Haus. An der Stelle, wo die alte Johanniskirche von 1883 bis zu ihrem Abriss im Jahr 1909 stand, wurde 1912 die neue Kirche eingeweiht, die der junge Architekt Josef Bedeus Freiherr von Scharberg als Heimatschutz-Architektur entworfen hatte. Seit 1955 fanden in der Johanniskirche die Gottesdienste des Theologischen Instituts statt. Seit den 1970er Jahren wurde die Ökumenische Gebetswoche eingeführt, und der Weltgebetstag der Frauen ist zu einer Tradition geworden.
Die Kirche wurde im Jahr 2000 restauriert. Neben ihrer schlichten, vom Art déco inspirierten Ausstattung beherbergt sie auch mehrere Kategorien sakraler Kunstgegenstände: zwei wertvolle spätgotische Flügelaltäre, eine zweite Orgel, Bronzegegenstände (ein vorreformatorisches Taufbecken, Glocken) und ein modernes Gemälde.
Die evangelische Johanniskirche ist der Versammlungsort der Gemeinde für Gottesdienste und Feierlichkeiten, ein Ort der ökumenischen Begegnung und ein Konzertsaal. Der ökumenische Gebetskreis „ora-et-labora“ trifft sich hier regelmäßig. Während der langen Renovierung der evangelischen Stadtpfarrkirche (der evangelischen Kathedrale am Huet-Platz) feierte die evangelische Gemeinde ihre Sonntagsgottesdienste in der Johanniskirche. Heute kann die Kirche auf Anfrage besichtigt werden (an der Rezeption des Landeskirchlichen Museums im Teutsch-Haus, innerhalb der Öffnungszeiten des Museums).
Orthodoxe Metropolitankathedrale
Hermannstadt, str. Mitropoliei, nr. 31
Tel: 004.0269.211584, Web: http://mitropolia-ardealului.ro/
Die Idee, eine Kathedrale in Sibiu zu bauen, stammt vom großen Metropoliten Andrei Saguna. Sie begann etwa ein Jahrzehnt nach seiner Tätigkeit als Vikar (1846), also bereits 1857. In jenem Jahr, als er sich in Wien aufhielt, schrieb er am 9. September ein Schreiben in deutscher Sprache an Kaiser Franz Joseph I., in dem er ihn um seine Zustimmung bat, unter den orthodoxen Gläubigen im Habsburgerreich eine Sammlung für den Bau einer Kathedrale in Hermannstadt durchzuführen. Der Kaiser gab seine Zustimmung am 26. Oktober 1857 (Adresse Nr. 23383/3457). Die für den Bau benötigten Beträge konnten nicht gesammelt werden, so dass eine Zeit des Wartens folgte.
Am 19. März 1900 wurden dem Konsistorium drei Entwürfe für die künftige Kathedrale vorgelegt: der des Budapester Architekten Juliu Berczick (3. Preis), der des Budapester Architekten Alexander Aigner (2. Preis) und der Plan „Konstantin und Helena – Aghia Sofia“ des Budapester Architekten Iosif Kommer und des Professors am Budapester Polytechnikum Virgil Nagy (1. Preis).
Am 6. Mai 1902 erhielt der „Unternehmer“ Joseph Schussnig vom Konsistorium den Auftrag, am 1. Juli 1902 mit dem Abriss der alten Kirche sowie von acht (!) Häusern in den Straßen Măcelarilor (heute Mitropoliei) und Brukenthal (heute Xenopol) zu beginnen. Die Pfarrei Sibiu-Cetate hatte zuvor die alte Kirche und das Pfarrhaus an die Erzdiözese abgetreten, mit der Verpflichtung, ein neues Pfarrhaus zu bauen, aber auch, dass die neue Kathedrale in Zukunft auch als Kirche für die Pfarrei Sibiu-Cetate dienen würde.
Francisc Szalay ließ deshalb fünf Häuser in der Straße Măcelarilor und drei weitere in der Brukenthalstraße abreißen, dann die alte Kirche. Der Abriss begann am 1/14. Juli 1902. Nachdem alles abgerissen und eingeebnet worden war, wurde am 5./18. August 1902 (dem Geburtstag von Kaiser Franz Joseph I.) der Grundstein für die neue Kathedrale gelegt.
Hervorzuheben ist die Beharrlichkeit (manchmal sogar Hartnäckigkeit) von Ioan Mețianu, der eine Kathedrale von derartigen Ausmaßen in einer für heutige Verhältnisse unvorstellbaren „Rekordzeit“, praktisch in weniger als vier Jahren, errichtete, und das auch noch im „historischen Zentrum“ der Stadt, das für die Rumänen zu jener Zeit schwerer zugänglich war.
Nach knapp vier Jahren intensiver Arbeit beschloss das Konsistorium der Erzdiözese, die Kathedrale am 30. April 1906, dem Sonntag der Samariterin, zu weihen.
Die Feierlichkeiten begannen am Vorabend der Einweihung, am Samstag, dem 12. Mai 1906, um 16 Uhr, als die Erzdiözesansynode in einer außerordentlichen Sitzung im Saal des 1905 eingeweihten „Nationalen Hauses“ des Vereins zusammentrat.
Die Weihe fand am Sonntag, dem 30. April/13. Mai 1906, statt. Metropolit Ioan Mețianu und Bischof Ioan Papp aus Arad, umgeben von einer imposanten Sammlung von Archimandriten, Protopopen und Diakonen, dienten.
Die Maße der hermannstädter Kathedrale sind: 53,10 m lang, 25,40 m breit (in der Mitte des Gebäudes), 24,70 m hohe Kuppel (innen und 34,70 m außen); 15 m Durchmesser der Kuppel und 43 (45) m Höhe der Türme. Die Hagia Sophia in Konstantinopel hatte dagegen andere Maße: 80,90 m Länge; 69,70 m Breite (nach anderen Angaben: 77 × 71,70 m); 55,60 m hohe Kuppel und 33 m Durchmesser der Kuppel.
Anlässlich der Heiligsprechung des Metropoliten Andrei Saguna im Jahr 2011 wurde eine Arche angefertigt, in der seine Reliquien aufbewahrt wurden und die im Kirchenschiff der Kathedrale aufgestellt wurde, damit derjenige, der diese Kathedrale wollte und an sie dachte, sie geschmückt und bereit ist, ihn zu ehren.
Text aus dem Buch Catedrala Mitropolitană Ortodoxă a Ardealului – Emblema Sibiului Multiconfesional Metropolitane Orthodoxe Kathedrale von Siebenbürgen – Symbol von multikonfessioneller Hermannstadt, Autor Emanuel Tăvală.
Orthodoxe Metropolitankathedrale
Hermannstadt, str. Mitropoliei, nr. 31
Tel: 004.0269.211584, Web: http://mitropolia-ardealului.ro/
Die Idee, eine Kathedrale in Sibiu zu bauen, stammt vom großen Metropoliten Andrei Saguna. Sie begann etwa ein Jahrzehnt nach seiner Tätigkeit als Vikar (1846), also bereits 1857. In jenem Jahr, als er sich in Wien aufhielt, schrieb er am 9. September ein Schreiben in deutscher Sprache an Kaiser Franz Joseph I., in dem er ihn um seine Zustimmung bat, unter den orthodoxen Gläubigen im Habsburgerreich eine Sammlung für den Bau einer Kathedrale in Hermannstadt durchzuführen. Der Kaiser gab seine Zustimmung am 26. Oktober 1857 (Adresse Nr. 23383/3457). Die für den Bau benötigten Beträge konnten nicht gesammelt werden, so dass eine Zeit des Wartens folgte.
Am 19. März 1900 wurden dem Konsistorium drei Entwürfe für die künftige Kathedrale vorgelegt: der des Budapester Architekten Juliu Berczick (3. Preis), der des Budapester Architekten Alexander Aigner (2. Preis) und der Plan „Konstantin und Helena – Aghia Sofia“ des Budapester Architekten Iosif Kommer und des Professors am Budapester Polytechnikum Virgil Nagy (1. Preis).
Am 6. Mai 1902 erhielt der „Unternehmer“ Joseph Schussnig vom Konsistorium den Auftrag, am 1. Juli 1902 mit dem Abriss der alten Kirche sowie von acht (!) Häusern in den Straßen Măcelarilor (heute Mitropoliei) und Brukenthal (heute Xenopol) zu beginnen. Die Pfarrei Sibiu-Cetate hatte zuvor die alte Kirche und das Pfarrhaus an die Erzdiözese abgetreten, mit der Verpflichtung, ein neues Pfarrhaus zu bauen, aber auch, dass die neue Kathedrale in Zukunft auch als Kirche für die Pfarrei Sibiu-Cetate dienen würde.
Francisc Szalay ließ deshalb fünf Häuser in der Straße Măcelarilor und drei weitere in der Brukenthalstraße abreißen, dann die alte Kirche. Der Abriss begann am 1/14. Juli 1902. Nachdem alles abgerissen und eingeebnet worden war, wurde am 5./18. August 1902 (dem Geburtstag von Kaiser Franz Joseph I.) der Grundstein für die neue Kathedrale gelegt.
Hervorzuheben ist die Beharrlichkeit (manchmal sogar Hartnäckigkeit) von Ioan Mețianu, der eine Kathedrale von derartigen Ausmaßen in einer für heutige Verhältnisse unvorstellbaren „Rekordzeit“, praktisch in weniger als vier Jahren, errichtete, und das auch noch im „historischen Zentrum“ der Stadt, das für die Rumänen zu jener Zeit schwerer zugänglich war.
Nach knapp vier Jahren intensiver Arbeit beschloss das Konsistorium der Erzdiözese, die Kathedrale am 30. April 1906, dem Sonntag der Samariterin, zu weihen.
Die Feierlichkeiten begannen am Vorabend der Einweihung, am Samstag, dem 12. Mai 1906, um 16 Uhr, als die Erzdiözesansynode in einer außerordentlichen Sitzung im Saal des 1905 eingeweihten „Nationalen Hauses“ des Vereins zusammentrat.
Die Weihe fand am Sonntag, dem 30. April/13. Mai 1906, statt. Metropolit Ioan Mețianu und Bischof Ioan Papp aus Arad, umgeben von einer imposanten Sammlung von Archimandriten, Protopopen und Diakonen, dienten.
Die Maße der hermannstädter Kathedrale sind: 53,10 m lang, 25,40 m breit (in der Mitte des Gebäudes), 24,70 m hohe Kuppel (innen und 34,70 m außen); 15 m Durchmesser der Kuppel und 43 (45) m Höhe der Türme. Die Hagia Sophia in Konstantinopel hatte dagegen andere Maße: 80,90 m Länge; 69,70 m Breite (nach anderen Angaben: 77 × 71,70 m); 55,60 m hohe Kuppel und 33 m Durchmesser der Kuppel.
Anlässlich der Heiligsprechung des Metropoliten Andrei Saguna im Jahr 2011 wurde eine Arche angefertigt, in der seine Reliquien aufbewahrt wurden und die im Kirchenschiff der Kathedrale aufgestellt wurde, damit derjenige, der diese Kathedrale wollte und an sie dachte, sie geschmückt und bereit ist, ihn zu ehren.
Text aus dem Buch Catedrala Mitropolitană Ortodoxă a Ardealului – Emblema Sibiului Multiconfesional Metropolitane Orthodoxe Kathedrale von Siebenbürgen – Symbol von multikonfessioneller Hermannstadt, Autor Emanuel Tăvală.
Reformierte (Calvinistische) Kirche
Hermannstadt, Str. Mitropoliei, Nr. 9.
Geschichte der reformierten Kirche und Gemeinde in Sibiu/Hermannstadt
Die reformierte Kirche von Hermannstadt wurde zwischen 1783 und 1786 erbaut.
1783 überreichte Regierungsrat Baron Bánffy Farkas dem österreichischen Kaiser Josif II. persönlich den Antrag der Hermannstädter Reformierten, eine eigene Kirche zu bauen, da sie sich bis dahin nur in Privathäusern treffen konnten. Kaiser József II. erteilte am 9. Juli 1783 die Erlaubnis und eröffnete damit die Möglichkeit, eine Kirche und eine Gemeinde zu bauen. Am 16. März 1784 kaufte Baron Farkas Bánffy von dem lutherischen Pfarrer Thomas Fieltsch aus Stolzenburg/Slimnic für 4.000 Forint ein Grundstück mit einem Haus an der heutigen Adresse und schenkte es am 21. März der Gemeinde.
Für den Bau der Kirche wurden der Maurer Thomas Krempels und der Zimmermann Johann Schneider eingestellt. Das Haus des Herrn wurde am 26. November 1786 eingeweiht. Architektonisch wurde es im Stil des siebenbürgischen Barock erbaut, die Ausstattung stammt wahrscheinlich von österreichischen Meistern, die am zeitgleich mit der Kirche errichteten Brukenthal-Palais arbeiteten. Die Ausstattung der Kirche wurde aus Spenden der Gläubigen finanziert. Die Kanzel der Kirche stammt aus dem Jahr 1790. Die Orgel wurde von Baron Farkas Bánffy aus der Evangelischen Spitalskapelle/ Siechenhauskirche in Hermannstadt gekauft, 1857 von János Szabó umgebaut und 1958 von János Mesnyi zu einer zweimanualigen Orgel erweitert, wodurch sie ihre heutige Form erhielt.
Die beiden Glocken wurden 1896 von dem Glockengießer Antal Novotni aus Temesvar hergestellt. Das Gewicht der großen Glocke beträgt 800 kg, das der kleinen Glocke 315 kg.
Die Kirche wurde während der 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung im Jahr 2007 innen und außen komplett renoviert. Derzeit hat sie 300 Sitzplätze und die Gemeinde zählt 600 Mitglieder.
Der Chor der Reformierten Kirche von Sibiu wurde am 3. November 1894 von Pfarrer József Nagy und Chorleiter Miklós Horváth gegründet. Als Zeichen der Anerkennung schenkte die Ungarische Kulturgesellschaft Siebenbürgens, EMKE, am 28. März 1916 dem Chor 100 Bücher und eine Fahne, die sich bis heute in der Kirche befindet. Der Männerchor wurde durch den Hozsánna-Chor (gemischter Chor) und den Olajág-Jugendchor abgelöst.
Der erste Pfarrer der Kirche war Ferenc Benkő, und der derzeitige Pfarrer, Sándor Varró, ist der 18. Gemeindepfarrer in Hermannstadt.
Römisch-Katholische Stadtpfarrkirche “Heilige Dreifaltigkeit“
Hermannstadt, Großer Ring / Piața Mare, Nr. 3
Von dem ungarischen König Géza II. (1141-1162) aufgefordert kamen Siedler aus Luxemburg, Flandern und aus der Rhein- und Moselgegend nach Siebenbürgen, um das Gebiet zu erschließen. Die Hauptaufgabe der Siedler war es zunächst, eine Kirche zu bauen. Im 13. Jahrhundert baute die Gemeinde eine Kirche, die sie ab 1320 erneuerte, und die nach der Reformation zur neuen Konfession, dem Luthertum, überging. 150 Jahre lang gab es in Hermannstadt keine römisch-katholische Konfession. Nach dem Leopoldinischen Diplom von 1691 wurden in Hermannstadt österreichische kaiserliche Truppen und katholische Militärpfarrer stationiert. Auch Jesuitenmönche kamen zu dieser Zeit nach Hermannstadt. Die österreichischen Soldaten durften die katholische Messe in der Schneiderhalle feiern, die sich ungefähr an der Stelle befindet, an der heute die Kirche steht. Nach langwierigen Verhandlungen mit dem protestantischen Magistrat konnte mit dem Bau einer katholischen Pfarrkirche begonnen werden. Die Kirche wurde zwischen 1726 und 1733 von den Jesuiten im Geiste des frühen Wiener Barock erbaut. Die Kirche wurde am 13. September 1733 vom Bischof von Siebenbürgen Gregor von Sorger geweiht.
Ursprünglich war das Innere der Kirche weiß gestrichen und die Fenster waren aus farblosem Glas, so dass die Kirche viel heller war als heute. Zunächst war die einzige Zierde der Kirche das Fresko hinter dem Hauptaltar, das 1777 von dem österreichischen Maler Anton Steinwald gemalt wurde und die Krönung der Jungfrau Maria durch die Heilige Dreifaltigkeit darstellt. Die Glasfenster wurden Anfang des 20. Jahrhunderts eingesetzt. Ebenfalls zu dieser Zeit (1904) wurde die Kirche von dem Münchner Maler Ludwig Kandler ausgemalt. Die vom Wiener Karl Hesse gebaute Kirchenorgel stammt aus dem Jahr 1860.
Römisch-Katholische Stadtpfarrkirche “Heilige Dreifaltigkeit“
Hermannstadt, Großer Ring / Piața Mare, Nr. 3
Von dem ungarischen König Géza II. (1141-1162) aufgefordert kamen Siedler aus Luxemburg, Flandern und aus der Rhein- und Moselgegend nach Siebenbürgen, um das Gebiet zu erschließen. Die Hauptaufgabe der Siedler war es zunächst, eine Kirche zu bauen. Im 13. Jahrhundert baute die Gemeinde eine Kirche, die sie ab 1320 erneuerte, und die nach der Reformation zur neuen Konfession, dem Luthertum, überging. 150 Jahre lang gab es in Hermannstadt keine römisch-katholische Konfession. Nach dem Leopoldinischen Diplom von 1691 wurden in Hermannstadt österreichische kaiserliche Truppen und katholische Militärpfarrer stationiert. Auch Jesuitenmönche kamen zu dieser Zeit nach Hermannstadt. Die österreichischen Soldaten durften die katholische Messe in der Schneiderhalle feiern, die sich ungefähr an der Stelle befindet, an der heute die Kirche steht. Nach langwierigen Verhandlungen mit dem protestantischen Magistrat konnte mit dem Bau einer katholischen Pfarrkirche begonnen werden. Die Kirche wurde zwischen 1726 und 1733 von den Jesuiten im Geiste des frühen Wiener Barock erbaut. Die Kirche wurde am 13. September 1733 vom Bischof von Siebenbürgen Gregor von Sorger geweiht.
Ursprünglich war das Innere der Kirche weiß gestrichen und die Fenster waren aus farblosem Glas, so dass die Kirche viel heller war als heute. Zunächst war die einzige Zierde der Kirche das Fresko hinter dem Hauptaltar, das 1777 von dem österreichischen Maler Anton Steinwald gemalt wurde und die Krönung der Jungfrau Maria durch die Heilige Dreifaltigkeit darstellt. Die Glasfenster wurden Anfang des 20. Jahrhunderts eingesetzt. Ebenfalls zu dieser Zeit (1904) wurde die Kirche von dem Münchner Maler Ludwig Kandler ausgemalt. Die vom Wiener Karl Hesse gebaute Kirchenorgel stammt aus dem Jahr 1860.
Die Evangelische Stadtpfarrkirche Hermannstadt
Piața Huet/ Huetplatz Tel: 0040 269 211203, E-mail: hermannstadt@evang.ro, Web: https://hermannstadt.evang.ro/
Die ecclesia parohialis beatae virginis Mariae wurde wischen dem 13. und dem ersten Viertel des sechzehnten Jahrhunderts wurde Schritt für Schritt in ein gotisches Bauwerk umgewandelt. Durch den Anbau der Ferula im Westen und den Ausbau der südlichen Langhaushälfte zur Hallenkirche gewann er an Raum.. Bis zum Übertritt zum lutherischen Glauben, der im Jahre 1545 von Hermannstadt aus für die gesamte siebenbürgisch-sächsische Nation durchgeführt wurde, waren Kirche und Stadt ganz in die katholische Religiosität eingebunden. Aus jener Zeit sind heute noch wertvolle Zeugnisse wie das bronzene Taufbecken, ein großer Flügelaltar, und das monumentale Kreuzigungsbild des Johannes von Rosenau an der Nordwand des Chores erhalten.
Während der Bau um das Jahr 1520 zwar seinen Abschluss gefunden hatte, so bereicherte und gestaltete weiterhin Generation um Generation die Ausstattung der Kirche gemäß ihrer eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen. So entstand hier das umfassendste und repräsentativste Ensemble von Grabplatten und Epitaphien in Siebenbürgen, eine der größten Orgeln des Landes und ein glänzender Schatz mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Goldschmiedekunst, der heute im Brukenthalmuseum zu sehen ist. Der Kosmos des alten Stadtlebens, zu dem diese Denkmäler gehörten, lässt sich aber nirgends besser nachvollziehen als im Museum der Evangelischen Landeskirche, das sich wenige Gehminuten von der Stadtpfarrkirche entfernt befindet.
Nicht nur die Kirche, sondern auch der Huetplatz selbst vermittelt mit der Gegenüberstellung von Stadtpfarrkirche und Brukenthalgymnasium jene hohe Bedeutung humanistischer Werte, die die Stadtgemeinschaft seit Jahrhunderten als überzeitlich betrachtet. Entsprechend zeigt das bronzene Denkmal zwischen Schule und Kirche Bischof Georg Daniel Teutsch (1817-1893) im Ornat des evangelischen Geistlichen. Dessen zukunftsweisende Reformen führten auf allen Ebenen zur Verbesserung gesellschaftlicher Verhältnisse, besonders aber im Bereich des deutschsprachigen Schulwesens, in dessen Renommé sie heute noch Niederschlag findet.
Trotz ihres geschrumpften Umfangs ist die Evangelische Kirchengemeinde A. B. Hermannstadt auch heute noch eine der großen evangelischen Kirchengemeinden in Rumänien und setzt zahlreiche Akzente im kulturellen Leben der Stadt. Mehrere soziale und karitative Einrichtungen werden von ihr unterhalten, und auf dem Gebiet des Umweltschutzes nimmt sie in Rumänien eine Vorreiterrolle ein. Die Stadtpfarrkirche ist ein gastfreundliches Zentrum der Ökumene und eine Begegnungsstätte für Besucher aus Nah und Fern, in dem zahlreiche Sprachen aus aller Herren Länder erklingen. Mit vielen Konzerten und Ausstellungen bereichert sie Jahr für Jahr das öffentliche Leben.
Kilian Dörr
Siechenhauskirche / Spitalskirche zum Heiligen Geist
Hermannstadt, Str. Azilului, Nr. 4
Das Patrozinium der Kirche ist jenes des „Großmärtyrers St. Demetrius des Gnadenvermittlers.”
Es wird angenommen, dass an der Stelle der heutigen Kirche ein älteres Steingebäude stand, das in einer Urkunde aus dem Jahr 1292 als Spital der Stadt erwähnt ist, dessen Standort direkt beim Pfarrhaus unmittelbar vor dem Stadttor war. Dies ist der älteste urkundliche Beleg eines Spitals auf dem heutigen Gebiet Rumäniens.
Im Jahr 1292 wurde das Spital von den Mönchen des Hospitalierordens vom Heiligen Geist übernommen und etwa um 1300 in eine Siechenkirche umgewandelt. Als Vorbild dienten die auf den großen Pilgerrouten durch Frankreich entstandenen „Maison Dieu“ genannten Heilig-Geist- Spitalskirchen, deren Krankenbetten in einem hallenartigen liturgischen Raum untergebracht waren, der den freien Blick auf die Hostie am Altar erlaubte, wo nach liturgischem Kanon zelebriert wurde. Der Spitalskomplex wurde für den Klerus, für Bürger, Zunftmitglieder und Pilger genutzt. Die Kirche wurde von der sächsischen Kultgemeinde verwaltet, und alle Messen wurden von ihren Priestern und sogar vom Bischof zelebriert. Es gab dort auch einen Friedhof, auf dem Bewohner der Altstadt von Hermannstadt bestattet wurden, hauptsächlich Deutsche.
Im Jahr 1760 wurde die Kirche nach einem Brand renoviert und erhielt ihr heutiges Aussehen.
Im alten Dachreiter kann man von außen die Glocke sehen. Sie ist die älteste Glocke in Hermannstadt und stammt aus dem Jahr 1509. Sie trägt die Inschrift „ad iuva nos deus.“ Sie ist 112 cm hoch und hat einen Durchmesser von 44 cm.
Nach der Verstaatlichung des Altenheims der evangelischen Gemeinde blieb die Kirche ungenutzt und beschädigt. Beabsichtigt war, sie archäologisch zu untersuchen und als Museum herzurichten.
Im Jahr 2010 wurde die Kirche samt Nutzungsrecht der orthodoxen Erzdiözese Sibiu übertragen, und am 31. Oktober desselben Jahres fand der Einweihungsgottesdienst statt, der von Seiner Eminenz Metropolit Laurențiu in Anwesenheit eines großen Chors von Priestern, aber auch der Gläubigen, die den heiligen Ort vollständig ausfüllten, begangen wurde. Damit begann ein wichtiges Kapitel in der Geschichte der jahrhundertealten Kirche. Nach all den Eingriffen und Umgestaltungen, die die Kirche im Laufe der Jahre erfahren hat, ist sie heute durch eine Ikonostase aus Kiefernholz mit ölgemalten Ikonen in Altarraum und Kirchenschiff unterteilt.
Siechenhauskirche / Spitalskirche zum Heiligen Geist
Hermannstadt, Str. Azilului, Nr. 4
Das Patrozinium der Kirche ist jenes des „Großmärtyrers St. Demetrius des Gnadenvermittlers.”
Es wird angenommen, dass an der Stelle der heutigen Kirche ein älteres Steingebäude stand, das in einer Urkunde aus dem Jahr 1292 als Spital der Stadt erwähnt ist, dessen Standort direkt beim Pfarrhaus unmittelbar vor dem Stadttor war. Dies ist der älteste urkundliche Beleg eines Spitals auf dem heutigen Gebiet Rumäniens.
Im Jahr 1292 wurde das Spital von den Mönchen des Hospitalierordens vom Heiligen Geist übernommen und etwa um 1300 in eine Siechenkirche umgewandelt. Als Vorbild dienten die auf den großen Pilgerrouten durch Frankreich entstandenen „Maison Dieu“ genannten Heilig-Geist- Spitalskirchen, deren Krankenbetten in einem hallenartigen liturgischen Raum untergebracht waren, der den freien Blick auf die Hostie am Altar erlaubte, wo nach liturgischem Kanon zelebriert wurde. Der Spitalskomplex wurde für den Klerus, für Bürger, Zunftmitglieder und Pilger genutzt. Die Kirche wurde von der sächsischen Kultgemeinde verwaltet, und alle Messen wurden von ihren Priestern und sogar vom Bischof zelebriert. Es gab dort auch einen Friedhof, auf dem Bewohner der Altstadt von Hermannstadt bestattet wurden, hauptsächlich Deutsche.
Im Jahr 1760 wurde die Kirche nach einem Brand renoviert und erhielt ihr heutiges Aussehen.
Im alten Dachreiter kann man von außen die Glocke sehen. Sie ist die älteste Glocke in Hermannstadt und stammt aus dem Jahr 1509. Sie trägt die Inschrift „ad iuva nos deus.“ Sie ist 112 cm hoch und hat einen Durchmesser von 44 cm.
Nach der Verstaatlichung des Altenheims der evangelischen Gemeinde blieb die Kirche ungenutzt und beschädigt. Beabsichtigt war, sie archäologisch zu untersuchen und als Museum herzurichten.
Im Jahr 2010 wurde die Kirche samt Nutzungsrecht der orthodoxen Erzdiözese Sibiu übertragen, und am 31. Oktober desselben Jahres fand der Einweihungsgottesdienst statt, der von Seiner Eminenz Metropolit Laurențiu in Anwesenheit eines großen Chors von Priestern, aber auch der Gläubigen, die den heiligen Ort vollständig ausfüllten, begangen wurde. Damit begann ein wichtiges Kapitel in der Geschichte der jahrhundertealten Kirche. Nach all den Eingriffen und Umgestaltungen, die die Kirche im Laufe der Jahre erfahren hat, ist sie heute durch eine Ikonostase aus Kiefernholz mit ölgemalten Ikonen in Altarraum und Kirchenschiff unterteilt.
Franziskanerkirche
Hermannstadt, str. Șelarilor, nr. 12-14
Die gotische Strebepfeilerkirche wurde Ende des 15. Jahrhunderts südlich des im Jahr 1475 begonnenen Dominikanerklosters erbaut. Die der Hl. Maria Magdalena geweihte Kirche war die Klosterkirche der Dominikanerinnen („Schwarze Nonnen“). Nach der Reformation verfiel die Kirche und wurde eine Zeit lang als Getreidespeicher genutzt.
Am 12. Februar 1716 schenkte General Steinville die Kirche den Franziskanermönchen, die sie renovierten. Als die Jesuitenkirche 1733 fertiggestellt war, wurde sie auch mit kirchlichen Aufgaben betraut. Am 28. Dezember 1776 stürzt der gotische Lettner ein, wobei Thomas Kielbach ums Leben kommt und mehrere Mönche verletzt werden. Mit Unterstützung von Kaiserin Maria Theresia wird die Kirche renoviert und in eine Barockkirche umgewandelt.
Der Innenraum ist eine barocke Hallenkirche, tonnengewölbt, mit einer Empore im Westen. Nur die 5/8-geschlossene Chorapsis, die großen Fenster und die Stützpfeiler erinnern an die Gotik.
Über dem Triumphbogen befindet sich die Szene mit dem Heiligen Franziskus, die Vögel der Lüfte rufend, ein eklektisches Gemälde von Herceg Franziskus, der die Kirche 1933 erstmals malte, einschließlich des Mottos „ISTENEM ES MINDENEM“ (Mein Gott ist mein Ein und Alles).
Den Hauptaltar mit den Statuen der Heiligen Peter und Paul brachte General Steinville aus Wien.
Das Altarbild zeigt den Heiligen Franz von Assisi, den Schutzpatron der Kirche, der von Jesus Christus die Stigmata empfängt. Das Gemälde ist jüngeren Datums und wurde von Ambrus Tiburtia gemalt.
Zu beiden Seiten des Hauptaltars stehen zwei weitere Altäre im gleichen barocken Stil.
Im linken Altar befindet sich ein großes Ölgemälde auf Leinwand, das die heilige Anna zeigt, die ihre Tochter, die Jungfrau Maria, im Tempel in Jerusalem darstellt. Auf dem rechten Altar befindet sich ein Ölgemälde auf Leinwand mit der Darstellung des Heiligen Gregor, eines armenischen Bischofs.
Im Kirchenschiff befindet sich auf der linken Seite ein Steinaltar, der die Grotte mit der Jungfrau Maria von Lourdes darstellt. Auf der rechten Seite befindet sich die Statue des Heiligen Anton von Padua.
Im Inneren der Kirche ist das steinerne Denkmal des Generals Graf Damian Hugo von Virmond (1666-1722), Militärbefehlshaber von Siebenbürgen, im Norden des Chors, von Interesse. In dessen mittlerem Teil befindet sich eine Gedenkinschrift und der untere Teil mit dem Sarkophag ist mit der Allegorie des Sieges verziert. In der Kirche befindet sich ein Kenotaph der Baronin Adriana Andlern, geborene Engelshoffer (gestorben 1700). Zum Inventar der Kirche gehört auch eine gotische Madonna mit dem Kind, eine polychrome Holzskulptur aus dem 15. Jahrhundert, von einer Nonne gefertigt. In der Krypta (die nicht öffentlich zugänglich ist) befinden sich mehrere Grabsteine, darunter die von Johann Haller, Gouverneur von Siebenbürgen (gestorben 1786) und seiner Frau Sophia Daniel de Vargyas, die mit den zusammengestellten Wappen der Verstorbenen verziert sind, sowie jene der Generäle Steinville, Viard, Virmond, Antonius Gyulai und Ensemberg, mehrerer prominenter Persönlichkeiten und von 70 Franziskanermönchen. An die Kirche angeschlossen ist das ehemalige Klostergebäude.
Ursulinenkirche
Hermannstadt, str. Gen. Magheru, nr. 38
Derzeit ist hier die Pfarrei Sibiu II. der griechisch-katholischen Erzdiözese von Alba Iulia und Făgăraș tätig. Das liturgische Programm umfasst griechisch-katholische Gottesdienste.
Im Jahr 1475 wurde die Kirche als Kloster für Dominikanermönche erbaut, aber ein Jahrhundert später, 1543, mit der Einführung der lutherischen Konfession, wurde sie aufgegeben.
Nach der Befreiung Siebenbürgens vom osmanischen Einfluss und der Errichtung der österreichischen Verwaltung wurde der Gebäudekomplex des ehemaligen Dominikanerinnenklosters 1728 den Ursulinen übertragen und von einer Gruppe von Nonnen aus Preßburg bewohnt.
Die Ursulinerinnen bauten die Kirche zwischen 1728 und 1733 im Barockstil um.
In der Zeit des Kommunismus wurde die Kirche verstaatlicht, aber seit 1992 finden hier griechisch-katholische Gottesdienste statt.
Der Name „Ursulinen“ stammt von der heiligen Ursula; die Gründung des Ordens aus der Zeit der Gegenreformation verfolgte das Ziel, das Bildungsniveau der Gläubigen zu verbessern.
In den Katakomben der Kirche befinden sich die Krypten der hier begrabenen Ursulinenschwestern.
Legende der Heiligen Ursula
Der Legende nach wurde Ursula, die Tochter eines christlichen Königs der Bretagne, von einem heidnischen Prinzen umworben, doch sie hatte sich heimlich Gott geweiht. Ursula bat um drei Jahre der Besinnung, um den Willen Gottes besser kennen zu lernen. Auf ihrer Pilgerreise nach Rom bat sie darum, von tausend jungen Frauen begleitet zu werden, und jede ihrer zehn Mägde von weiteren 1.000. 11.000 Mägde überquerten unter Ursulas Führung das Meer zwischen England und dem Kontinent auf dem Weg nach Rom. Auf der Rückreise nach Köln wurden auch sie von der Wut der Barbaren erfasst, und die jungen Frauen starben alle an einem einzigen Tag, außer Ursula. Beeindruckt von ihrer Schönheit hielt der Hunnenführer Attila um ihre Hand an. Die Weigerung Ursulas führte zu ihrem Tod. Zu ihrem Gedenken wurde im 7. Jahrhundert eine Kirche und später ein Kloster über der Grabstätte errichtet.
Im 8. Jahrhundert wurden in der Nähe einer Kirche in Köln die Gebeine von Jungfrauen entdeckt. Neben anderen weiblichen Namen wurde auch der von Ursula, einem elfjährigen Mädchen, gefunden. Offenbar wurde diese Altersangabe als undecimilia gelesen, was „elftausend“ bedeutet. Daher die Geschichte von den 11.000 Jungfrauen, die die heilige Ursula auf ihrer Reise nach Rom begleiteten.
Die Verbreitung des Kults um die heilige Ursula ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sie zur Patronin des 1530 von der heiligen Angela de Merici gegründeten Instituts für die kulturelle und religiöse Bildung junger Mädchen aus armen Gegenden, der so genannten Ursulinen, gewählt wurde.
Ursulinenkirche
Hermannstadt, str. Gen. Magheru, nr. 38
Derzeit ist hier die Pfarrei Sibiu II. der griechisch-katholischen Erzdiözese von Alba Iulia und Făgăraș tätig. Das liturgische Programm umfasst griechisch-katholische Gottesdienste.
Im Jahr 1475 wurde die Kirche als Kloster für Dominikanermönche erbaut, aber ein Jahrhundert später, 1543, mit der Einführung der lutherischen Konfession, wurde sie aufgegeben.
Nach der Befreiung Siebenbürgens vom osmanischen Einfluss und der Errichtung der österreichischen Verwaltung wurde der Gebäudekomplex des ehemaligen Dominikanerinnenklosters 1728 den Ursulinen übertragen und von einer Gruppe von Nonnen aus Preßburg bewohnt.
Die Ursulinerinnen bauten die Kirche zwischen 1728 und 1733 im Barockstil um.
In der Zeit des Kommunismus wurde die Kirche verstaatlicht, aber seit 1992 finden hier griechisch-katholische Gottesdienste statt.
Der Name „Ursulinen“ stammt von der heiligen Ursula; die Gründung des Ordens aus der Zeit der Gegenreformation verfolgte das Ziel, das Bildungsniveau der Gläubigen zu verbessern.
In den Katakomben der Kirche befinden sich die Krypten der hier begrabenen Ursulinenschwestern.
Legende der Heiligen Ursula
Der Legende nach wurde Ursula, die Tochter eines christlichen Königs der Bretagne, von einem heidnischen Prinzen umworben, doch sie hatte sich heimlich Gott geweiht. Ursula bat um drei Jahre der Besinnung, um den Willen Gottes besser kennen zu lernen. Auf ihrer Pilgerreise nach Rom bat sie darum, von tausend jungen Frauen begleitet zu werden, und jede ihrer zehn Mägde von weiteren 1.000. 11.000 Mägde überquerten unter Ursulas Führung das Meer zwischen England und dem Kontinent auf dem Weg nach Rom. Auf der Rückreise nach Köln wurden auch sie von der Wut der Barbaren erfasst, und die jungen Frauen starben alle an einem einzigen Tag, außer Ursula. Beeindruckt von ihrer Schönheit hielt der Hunnenführer Attila um ihre Hand an. Die Weigerung Ursulas führte zu ihrem Tod. Zu ihrem Gedenken wurde im 7. Jahrhundert eine Kirche und später ein Kloster über der Grabstätte errichtet.
Im 8. Jahrhundert wurden in der Nähe einer Kirche in Köln die Gebeine von Jungfrauen entdeckt. Neben anderen weiblichen Namen wurde auch der von Ursula, einem elfjährigen Mädchen, gefunden. Offenbar wurde diese Altersangabe als undecimilia gelesen, was „elftausend“ bedeutet. Daher die Geschichte von den 11.000 Jungfrauen, die die heilige Ursula auf ihrer Reise nach Rom begleiteten.
Die Verbreitung des Kults um die heilige Ursula ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sie zur Patronin des 1530 von der heiligen Angela de Merici gegründeten Instituts für die kulturelle und religiöse Bildung junger Mädchen aus armen Gegenden, der so genannten Ursulinen, gewählt wurde.
Große Synagoge
Hermannstadt, Str. Constituției, nr. 19
Die erste Erwähnung jüdischer Präsenz in der Region stammt aus dem Jahr 1481. Obwohl es zu dieser Zeit einige Kaufleute und Handwerker dieser ethnischen Gruppe gab, durften sie sich nicht in den Städten der Region Siebenbürgen niederlassen.
1845 erhielten die ersten Juden das Recht, sich in Hermannstadt niederzulassen, trotz der Unzufriedenheit der Sachsen, die hier die ersten Siedler waren und den Grundstein für Hermannstadt legten.
Nach 1860 begann die jüdische Gemeinde, sich zu organisieren, und der Bedarf an Gottesdiensten stieg. So wurde 1878 eine erste Synagoge in der Elisabeta/9-Mai-Straße gebaut, um sie unterzubringen. Sie war bald zu klein, denn die Zahl der Juden in der Stadt Hermannstadt betrug um 1890 etwa 1300.
Unter der strengen Aufsicht des damaligen Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde, Josef Schwartz, wurde 1898 mit dem Bau der Großen Synagoge von Hermannstadt begonnen. Nachdem er das nötige Geld für den Bau des Gebäudes beschafft hatte, beauftragte er den ungarischen Architekten Ferenc Szalay mit dem Bau der Synagoge und legte den Termin für die Abnahme des Gebäudes auf den Beginn des Tischri-Festes im Jahr 1899 fest.
Die Synagoge besteht aus einem einzigen rechteckigen Bau. Die Fassade ist in maurischer Neogotik gehalten und mit rotem Backstein verkleidet. Das Erdgeschoss ist vom ersten Stock durch einen steinernen Gürtel und einen mit Pflanzenmotiven verzierten Fries getrennt.
Die Eingangstür und die Fenster sind nach oben hin im Halbkreis abgeschlossen. Ihr oberes verglastes Feld ist mit dem Davidstern verziert. Alle Fenster haben oben eine weiße Steineinfassung, die nach oben hin im Spitzbogen endet.
Im Inneren wird ein „Mittelschiff” von Rundbögen mit geschnitzten maurischen Motiven gesäumt. Der Saal wird durch zahlreiche Fenster sowohl im Erdgeschoss als auch in den seitlichen Galerien natürlich beleuchtet. Die Kolonnaden und die Brüstung der Frauenempore sind als maurische Arkaden unterschiedlicher Größen gestaltet. Die Kasettendecke des Gebäudes ist mit Intarsien und handgemalten Kassetten im Stil der Neorenaissance verziert.
Die Arche an der Ostseite des Gebäudes hat die Form einer halbrunden Apsis.
Ármin Horowitz war der erste Rabbiner der Gemeinde, im Jahr 1890.
Die Synagoge wurde 1999 geschlossen, und die kleine verbliebene jüdische Gemeinde praktiziert ihren Glaubenskultus heute in einem Raum des Verwaltungsgebäudes im Hof.
Andere Details:
https://patrimoniu.sibiu.ro/biserici
https://stefanjammer.de/sibiu/index.html
Zeitplan der Gottesdienste in Hermannstadt, Sonntag, 17. September 2023:
Johanniskirche – in dieser Kirche finden keine Gottesdienste statt
Orthodoxe Kathedrale – ab 9:00 Uhr den ganzen Tag, in rumänischer Sprache
Reformierte (Calvinistische) Kirche – 10:00 Uhr, in ungarischer und rumänischer Sprache
Evangelische Stadtpfarrkirche – 10:00 Uhr, in deutscher Sprache. Gottesdienst, mit musikalischen Beiträgen verschiedener Kinder- und Jugendgruppen der Gemeinde, Segnung der Schüler und Lehrer zu Beginn des Schuljahres.
Römisch-Katholische Kirche Heilige Dreifaltigkeit – 10:00 Uhr in deutscher Sprache / 11:15 Uhr, in ungarischer Sprache / 18:00 Uhr, in rumänischer Sprache.
Spitalskirche (Siechenhauskirche) orthodox – ab 9:00 Uhr, in rumänischer Sprache
Ursulinenkirche, griechisch-katholisch – 9:30, 11:15, 18:00 Uhr, in rumänischer Sprache
Römisch-Katholische Franziskanerkirche – 9:00 Uhr, in ungarischer Sprache
Große Synagoge – Samstag – Shabbat